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Die feste Bindung von Schule und Kirche zur damaligen Zeit und auch die Tatsache, dass der Dorflehrer während seiner Ausbildung umfangreiche musikalische Erkenntnisse erwarb, waren für die Festlegung der Leitung des Chores ausschlaggebend. Aus dem ältesten Kirchenbuch, welches im Jahre 1642 begonnen wurde, ist zu entnehmen, dass der erste Dirigent des Adjuvantenchores der Schulmeister Georg Pavo war. Nach seinem Tode setzte Philipp Gärtner, ebenfalls Schulmeister des hiesigen Lehramtes, seine Arbeit fort. Mit Johann Heße (1672), Georg Spiegier (1678), Christian Täntzer (1682), Heinrich Töpfer (1687), Andreas Tag (1694), Jacob Schneider (1698) und Christophorus Berger (1709) seien nur einige seiner verdienstvollen Nachfolger genannt. Nicht jeder männliche Bürger unseres Dorfes konnte Mitglied des Chores werden, das Gesetzeswerk legte die genauen Bedingungen dafür fest. "Will jemand in den Chor eintreten, so prüft der Direktor seine musikalischen Kenntnisse und Fertigkeiten. Besteht er in der Prüfung, so legt er vor sämtlichen Adjuvanten eine Probe seiner Fertigkeiten an den Tag. Genügt diese Probe und ist sonst nichts gegen den Lebenswandel und seine Ehre einzuwenden, so zahlt er zwanzig Silbergroschen Eintrittsgeld und wird durch Handschlag aufgenommen." Trotz dieser Bestimmungen hatte der Chor immer genügend Mitglieder und einige von ihnen erlernten sogar das Spielen von Instrumenten, so dass auch die Instrumentalmusik durch den Adjuvantenchor gepflegt wurde. Die Instrumente waren choreigen und der Kauf wurde durch Spenden oder Einnahmen von Auftritten finanziert.